Der Traum vom eigenen Haus – für viele ist das ein Lebensziel. Es verspricht Unabhängigkeit, Sicherheit und ein Zuhause, das ganz den eigenen Vorstellungen entspricht. Doch der Weg dorthin ist nicht nur aufregend, sondern auch mit vielen Kosten verbunden, die oft unterschätzt werden. Neben dem Kaufpreis gibt es zahlreiche weitere Posten, die gut eingeplant werden müssen, um das Projekt Eigenheim erfolgreich zu meistern.
Kaufpreis? Nur die halbe Wahrheit
Der Kaufpreis eines Hauses ist natürlich der erste Punkt, an den man denkt. Schließlich hängt vieles davon ab: die Lage, die Größe, der Zustand – und natürlich der eigene Geldbeutel. Doch ein häufiger Fehler ist, den Kaufpreis als alleinigen Maßstab für die Finanzplanung zu sehen. Es gibt nämlich viele versteckte Kosten, die hinzukommen und das Budget kräftig belasten können.
Ein Beispiel: Ein Haus in einer beliebten Stadt wie München oder Hamburg kann locker eine Million Euro kosten. Klingt schon happig? Dann kommt hier der Haken: Die Nebenkosten können noch mal bis zu 15 % des Kaufpreises ausmachen. Bei einem Kaufpreis von 500.000 Euro wären das satte 75.000 Euro zusätzlich. Es lohnt sich also, die Kaufnebenkosten vorab in Ruhe zu berechnen.
Nebenkosten: Der stille Mitspieler
Die Nebenkosten werden oft unterschätzt – oder verdrängt. Dabei gehören sie fest zum Hauskauf dazu. Die größte Einzelposition ist meist die Grunderwerbsteuer, die je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises beträgt.
Dazu kommen die Notarkosten und die Gebühren für die Eintragung ins Grundbuch. Ohne Notar geht nichts, denn er sorgt dafür, dass der Kauf rechtlich einwandfrei über die Bühne geht. Diese Kosten belaufen sich in der Regel auf 1,5 % bis 2 % des Kaufpreises.
Wenn ein Makler involviert ist, wird es noch teurer. Dessen Provision beträgt meist 3 % bis 7 % des Kaufpreises. Auch wenn Käufer und Verkäufer sich die Kosten oft teilen, bleibt es eine erhebliche Summe, die eingeplant werden muss.
Finanzierung: Günstig ist nicht gleich sorgenfrei
Nur die wenigsten können den Kaufpreis eines Hauses aus der eigenen Tasche bezahlen. Das heißt, ein Darlehen ist in den meisten Fällen unvermeidlich. Und hier wird es spannend: Der Zinssatz spielt eine entscheidende Rolle, denn er bestimmt, wie teuer das Haus am Ende wirklich wird. Bei einer Summe von 400.000 Euro machen schon geringe Zinsunterschiede Tausende Euro aus.
Neben den regulären Zinsen können auch Bereitstellungszinsen fällig werden, wenn das Darlehen nicht sofort genutzt wird. Manche Banken erheben zudem Bearbeitungsgebühren oder zusätzliche Kosten für die Bereitstellung von Unterlagen. Deshalb lohnt es sich, die Angebote genau zu vergleichen – manchmal können kleine Details den Unterschied machen.
Renovierung und Sanierung: Der wahre Kostenfaktor
Nach dem Kauf beginnt oft die eigentliche Arbeit. Denn nur wenige Häuser sind wirklich schlüsselfertig und perfekt. Selbst ein Neubau benötigt meist kleinere Anpassungen – und bei älteren Immobilien kann die Liste der Renovierungen lang werden.
Ein Klassiker: Malerarbeiten. Frische Farbe macht viel aus, kostet aber schnell mehrere Tausend Euro. Oder die Küche: Wenn sie nicht übernommen wird, steht oft eine Neuanschaffung an – ein Posten, der leicht 10.000 bis 20.000 Euro verschlingen kann.
Größere Baustellen wie eine energetische Sanierung können noch teurer werden. Veraltete Heizungsanlagen oder schlechte Dämmung treiben nicht nur die Energiekosten in die Höhe, sondern können langfristig zum Problem werden. Diese Investitionen tun im Moment zwar weh, zahlen sich aber über die Jahre aus.
Laufende Kosten: Das Eigenheim will gepflegt werden
Ein Haus hört nach dem Kauf nicht auf, Geld zu kosten – im Gegenteil. Neben der monatlichen Kreditrate fallen viele laufende Kosten an. Grundsteuer, Versicherungen, Strom- und Wasserkosten sind feste Posten, die regelmäßig zu Buche schlagen.
Auch die Instandhaltung darf nicht vergessen werden. Ein kaputtes Dach, eine undichte Leitung oder ein defekter Heizkessel – all das kann passieren, und oft schneller, als man denkt. Eine gute Faustregel lautet: Plane pro Jahr etwa 1 bis 2 % des Kaufpreises für Reparaturen und Pflege ein. So bleibst du auf der sicheren Seite.
Notgroschen: Dein Sicherheitsnetz
Es gibt eine Sache, die jeder Hauskäufer haben sollte: einen Notgroschen. Unerwartete Kosten können jederzeit auftreten. Ein Wasserschaden, ein kaputtes Garagentor oder eine unerwartet hohe Nachzahlung für die Nebenkosten – solche Dinge können schnell zur Belastung werden. Eine Rücklage von 10.000 Euro hilft, solche Situationen zu überbrücken, ohne in Stress zu geraten.
Der Einzug: Die letzte Hürde
Nach dem Kauf ist der Umzug die nächste Herausforderung. Ein professionelles Umzugsunternehmen kann je nach Aufwand mehrere Tausend Euro kosten. Und wenn das alte Sofa nicht mehr ins neue Wohnzimmer passt, sind neue Möbel fällig. Die Einrichtung kann leicht ein großes Loch ins Budget reißen, besonders wenn größere Anschaffungen wie eine neue Küche anstehen.