Um eine Lampe, eine Steckdose oder einen Schalter korrekt in Betrieb zu nehmen, muss die elektrische Verkabelung korrekt sein. In Deutschland haben die einzelnen Leitungen in einem Stromkabel Farben, um die Kabeladern korrekt zuordnen und anklemmen zu können. Die einzelnen Farben der Ummantelungen sind durch konkrete Normen geregelt.
Jede Farbe gehört zu einer bestimmten Kabelklemme, um unterschiedliche Funktionen zu erfüllen. Anhand der Kabelfarbe lässt sich die jeweilige Stromleitung einfach zuordnen. Die Zuordnung der Leitungen muss korrekt sein, um elektrische Anschlüsse sachgemäß vorzunehmen und Unfälle zu vermeiden.
Lesen Sie hier alles über das Thema „Stromkabel Farben“.
Gleichstromkabel im Wohnbereich
Stromkabel für Steckdosen und Lampen im Wohnbereich haben grundsätzlich drei Arten von Kabeladern auf der Basis von Gleichstrom:
- einen spannungsführenden Leiter, auch als Außenleiter oder Phasenleiter (L) bezeichnet,
- einen Neutral- oder Nullleiter (N) sowie
- einen Schutzleiter, auch als die Erdung (PE) bezeichnet. PE steht für „Protective Earth“ oder Schutzerdung.
Farbkennzeichnung
Die Hauselektrik nutzt seit 1965 folgende Farben für Drähte in Stromleitungen:
- Kennfarbe Braun für den stromführenden Außenleiter L
- Kennfarbe Blau für den Neutralleiter oder Nullleiter N
- Kennfarbe Grün-Gelb für den Schutzleiter PE, auch Erdung genannt
Die Phasenleiter L
Bei den spannungsführenden Leitern lassen sich eine ungeschaltete Phasenleitung und eine geschaltete Phase unterscheiden. Eine ungeschaltete Leitung verbindet direkt den Sicherungskasten mit einem Stromausgang, ohne einen Schalter dazwischen. Das trifft auf Steckdosen zu, deren ungeschaltete Phasenleitung der deutschen Norm entsprechend schwarz sein muss.
Die geschalteten Leitungen befinden sich in Schaltern, Geräten und Lampen und unterliegen keiner Normierung. Daher können diese Leitungen braun, orange, weiß, rosa oder violett sein. Lampen weisen meist braune, weiße, graue oder violette Leitungen auf.
Orange Kabeladern gehören meist zu Wechsel- und Kreuzschaltern, rosa Leitungen finden sich meist zwischen Steuerleitungen und Taster.
Der Null- oder Neutralleiter N
Der Null- oder Neutralleiter N ist laut deutscher Norm blau ummantelt. Dieser Neutralleiter führt den Strom vom eingeschalteten Verbrauchselement wieder zurück zur Hauptsicherung. Dieser Rückfluss des Stroms ist notwendig für die Schließung des Stromkreises, sobald ein Verbrauchselement eingeschaltet wird.
Der Schutzleiter oder die Erdung PE
Der Schutzleiter oder der Erdungsleiter leitet Fehlströme zur Erde hin ab. Derartige Fehlströme entstehen, wenn die Elektroinstallation fehlerhaft ist oder wenn der Stromkreis nicht richtig geschlossen ist. Das bedeutet, dass der Strom nicht korrekt über den Nulleiter ins Stromnetz zurückfließt. Ein derartiger Fehlstrom kann auch durchaus in einen menschlichen Körper geleitet werden. Diese Erdung dient daher auch als Personenschutz und als Schutz vor Unfällen im Umgang mit elektrischen Geräten. Dieser Schutzleiter muss laut Normierung eine grün-gelbe Ummantelung aufweisen.
Wechsel- oder Drehstrom
Wechsel- oder Drehstromgeräte arbeiten mit Drehstrom beziehungsweise unterschiedlichen Formen von Mehrphasen-Wechselstrom. Das bedeutet, der Strom oszilliert zeitversetzt durch verschiedene Einzelleitungen der dazugehörigen Leitungen.
Daher verfügen Drehstromanlagen über mehrere Phasenleiter oder Außenleiter, meist drei: L1 in Braun, L2 in Schwarz und L3 in Grau. Beim Anschluss von Drehstromkabeln muss daher die korrekte Reihenfolge eingehalten werden.
Die richtige Anschluss-Reihenfolge
Vor jeglichem Hantieren mit Stromkabeln sollte die jeweilige Sicherung abgeschaltet werden, um die Leitung spannungsfrei zu halten. Aus Sicherheitsgründen sollte auch der zentrale Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) ausgeschaltet sein. Die richtige Reihenfolge für das Klemmen von Kabeladern ist:
- zuerst den Schutzleiter oder die Erdungsleitung PE, gelbgrüne Ader an gelbgrüne Ader, damit niemand durch Fehlströme zu Schaden kommt
- dann den Neutral- oder Nulleiter N, blaue Ader an blaue Ader
- zuletzt den spannungsführenden Außen- oder Phasenleiter L.
Das Mischen von Farben bei Elektroinstallationsarbeiten ist auf alle Fälle zu vermeiden. Jedoch kann es bei alten Leitungen in einem Haus vorkommen, dass dort die Farbnormierung von der heute üblichen Norm abweicht. Daher sollte beim Verkauf eines Eigenheims ein Elektriker-Gutachten eingeholt werden.
Wir hoffen dieser Ratgeber zum Thema „Stromkabel Farben“ hat Ihnen geholfen.