Schimmelbefall – Ursachen – Lösungen

Schimmelbefall

Schimmel in einem Wohnraum kann negative Folgen für sowohl die Bausubstanz als auch die Gesundheit der Bewohner haben. Die Folgen können allergische Reaktionen und ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen wie Asthma sein. Ebenso können Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder Konzentrationsstörungen durch Schimmelpilze auftreten. Schimmel ist auch nicht immer sichtbar, ein Hinweis auf Schimmelbefall kann bereits ein muffiger Geruch in der Wohnung sein. In der Folge finden Sie zum Thema Schimmelbefall – Ursachen – Lösungen eine Reihe von nützlichen Tipps.

Ursachen

Da sich Schimmelkeime und -sporen überall finden, lassen sie sich nicht völlig aus der natürlichen Umgebung entfernen. Gefährlicher Schimmelbefall benötigt jedoch ständige Feuchtigkeit und einen organischen Nährboden, wie etwa Tapeten, Farben und Lacken, Teppichböden, Holz, Leder, Kleister oder Kunstharz und Hausstaub.

Feuchte Wände, Decken oder Fußböden können bedingt sein durch

  • bautechnische Mängel: Wärmebrücken durch eine schlechte Wärmedämmung der Außenwände, Fehler bei Montage der Innendämmung oder mangelhafte Trocknung des Baumaterials vor Nutzung eines Neubaus.
  • Folgen von Wasserschäden nach Rohrbrüchen oder Überschwemmungen: Nasse Bauteile möglichst schnell trocknen. Denn je länger Wände, Decken und Böden nach einem Wasserschaden feucht bleiben, desto schneller entsteht Schimmel.
  • unzureichendes Lüften, falsches Heizen der Wohnräume: große Temperaturunterschiede zwischen den einzelnen Räumen und mangelnde Lüftung machen rund 60 Prozent aller Schimmelpilzursachen aus. Der Grund ist, dass an ausgekühlten Bereichen sich Luftfeuchte absetzt, kondensiert und womöglich in die Wände eindringt.

Häufig von Schimmelbefall betroffene Stellen in Wohnräumen sind

  • kühle Zimmerecken
  • Bereiche hinter Möbeln, die zu dicht an der Wand stehen
  • Orte, wo feuchte Wäsche zum Trocknen hängt
  • Bereiche rund ums Fenster und am Fenstersturz

Lösungen

Lässt sich Schimmel mit dem bloßen Auge in der Form von dunklen Flecken entdecken, ist schnelles Handeln angesagt, damit er sich nicht weiter ausbreitet. Mieter sind verpflichtet, Schimmelbefall sofort dem Vermieter zu melden. Der erste Schritt zur Behandlung ist es, die Ursache festzustellen und zu beseitigen.

Auf kleinen Flächen lässt sich oberflächlicher Schimmelbefall auch selbst mechanisch, mit Hausmitteln oder mit speziellen chemischen Reinigern entfernen. Gut geeignet zur Behandlung und Vorbeugung sind auch spezielle Wandfarben wie Silikatfarbe. Dazu sollte man Handschuhe, eine Schutzbrille und einen Mundschutz mit Feinstaubfilter (mindestens Schutzklasse P2) sowie eventuell einen Einweg-Overall tragen, um nicht mit Schimmelstaub in Berührung zu kommen oder ihn einzuatmen.

Ist eine Fläche befallen, die größer als einen halben Quadratmeter ausmacht, sollte man Experten wie etwa Bausachverständige beauftragen, um über Mess- und Analyseverfahren die Ursache für das Schimmelproblem festzustellen, zu beseitigen und fachgerecht zu sanieren. Abhängig von Größe und Umfang der Schäden kann es erforderlich sein, betroffene Bauteile und Materialien ganz oder teilweise auszubauen.

Weitere Hilfe und Beratung in Sachen Schimmelbefall – Ursachen – Lösungen sowie Hilfe bei gesundheitlichen und rechtlichen Fragen bieten Experten in den lokalen Verbraucherzentralen und das Netzwerk Schimmelpilzberatung Deutschland.

Vorbeugung

In Sachen Schimmelbefall – Ursachen – Lösungen stellt die Vorbeugung eine wirksame Maßnahme dar. Man sollte daher Wohnungen und Gebäude regelmäßig auf Schäden durch eintretendes Wasser kontrollieren und für fachgerechte Instandhaltung sorgen. Das betrifft besonders ältere Gebäude, die oft eine energetischen Sanierung notwendig haben. Neubauten sollte man vor Inbetriebnahme ausreichend trocknen lassen. Ziegel und Mauerwerk benötigen zwischen 100 und 360 Tage, Beton 450 bis 800 Tage, um vollständig auszutrocknen, bei Regen oder Schnee sogar noch länger.

Möbel

Beim Planen der Einrichtung sollte man Möbel nicht vor kalte Außenwände stellen. Das Umweltbundesamt rät, einen Mindestabstand von zehn Zentimetern zur Wand einzuhalten, damit die Luft weiterhin gut im Raum zirkulieren kann und die Wände nicht auskühlen.

Heizen

Richtiges Beheizen bedeutet, dass man Wohn- und Schlafräume in der Heizperiode auf mindestens 16 Grad Celsius hält. Heizkörper sollte man nicht verdecken.

Bleiben Räume langfristig zu kühl unter 14 Grad Celsius, kondensiert Feuchtigkeit an den kalten Wänden und das führt zu Schimmel. Im Schlafzimmer ist durch nächtliches Schwitzen die Luftfeuchtigkeit besonders hoch. Kühlen die Wände durch wenig oder gar kein Heizen aus, setzt sich Feuchtigkeit nicht nur dort, sondern auch in der Matratze fest. Ein Thermostat an der Heizung hilft bei der Regulierung der richtigen Zimmertemperatur im Winter.

Lüften

Ausreichendes Lüften vermindert die Luftfeuchtigkeit in den Räumen und somit das Schimmelrisiko:

  • im Sommer 20 bis 30 Minuten abends stoßlüften
  • im Winter maximal fünf bis zehn Minuten tagsüber stoßlüften
  • grundsätzlich drei- bis viermal pro Tag stoßlüften oder regelmäßig für ordentlichen Durchzug sorgen
  • auch im Keller ab und zu lüften

Lüften sollte man besonders nach dem Duschen, Baden oder Kochen oder bei nasser Wäsche auf Wäscheständer; ein Thermo-Hygrometer hilft bei der Kontrolle.

Über Andreas Kirchner 480 Artikel
Andreas Kirchner ist Herausgeber des Magazins ratgeber-eigentumswohnungen.de. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen interessante Ratgeber rund um das Thema Immobilien, insbesondere Eigentumswohnungen, ausgiebig vor. Alles was Sie rund um die Eigentumswohnung wissen sollten erfahren Sie bei uns.