Die Bodenrichtwerte sind wichtig zur Wertbestimmung von Bauland und von Grundstücken, in Deutschland auch zur Besteuerung von Grund und Boden. Dabei handelt es sich um die amtlichen Durchschnittswerte, abgeleitet von Kaufpreisen für ein bestimmtes Gebiet. Weiters hängt der jeweilige Bodenrichtwert vom Entwicklungszustand, der Lage des Grundstücks und weiteren individuellen Merkmalen ab. Kennzeichnend ist also die Gegend, die sich kennzeichnend auf ein bestimmtes Grundstück auswirkt, und nicht dessen Eigenschaften an sich.
Jedoch dient diese Wertangabe Maßstab bei der Preisgestaltung und trägt zur Transparenz auf dem Grundstücksmarkt bei. Die Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse erteilen jedermann Auskunft über Bodenrichtwerte. Die Angabe des Bodenrichtwerts hat keinesfalls eine bindende Wirkung.
Funktionen der Bodenrichtwerte
Der Bodenrichtwert dient nur zur Orientierung und ist nicht mit dem tatsächlichen Grundstückswert gleichzusetzen. Er hilft bei der Wertermittlung von Immobilien beziehungsweise des Bodenwerts. Die Angabe des Bodenrichtwerts gibt nützliche Informationen hinsichtlich
- den Quadratmeterwert unbebauten Bodens
- als Hilfe bei der Wertermittlung für Immobilien
- den erzielbaren Durchschnittswerten aus Grundstücksverkäufen
Die Bodenrichtwerte für Bauland werden üblicherweise zum Ende jedes zweiten Kalenderjahres ermittelt. Lässt sich kein Vergleichswertverfahren anwenden, dienen als Grundlage die amtlichen Kaufpreissammlungen. Diese werden von den bundesweit existierenden Gutachterausschüssen für Grundstückswerte geführt.
Faktoren des Bodenrichtwerts
Der Bodenrichtwert als Durchschnitt aus einer Reihe von Grundstücksbewertungen weist eine Reihe von Zu- und Abschlägen auf, um die individuellen Eigenschaften eines Grundstücks zu erfassen. Zu diesen wesentlichen Faktoren für die Anpassung gehören
- Größe und Form des Grundstücks
- Bebauung beziehungsweise die bebaubare Fläche und die Bebauungsvorschriften
- Grundstückslage unter Berücksichtigung der Infrastruktur, des Versorgungsnetzes und der Nachbarschaft
- Umfang und Art der Bepflanzung
- Allgemeine Bodeneigenschaften
- Erschließungsgrad
Veröffentlichung der Bodenrichtwerte
Die Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse, meist die Kataster- oder Vermessungsämter oder auch die lokalen Bauämter, sammeln diese Daten zur Kaufpreisermittlung. Auf der Basis einer derartigen Sammlung lassen sich flächendeckend durchschnittliche Lagewerte für den Boden und dessen Entwicklungszustand ermitteln.
Diese ermittelten Bodenrichtwerte umfassen bestimmte Bodenrichtwertzonen, in denen einheitliche Wertverhältnisse herrschen: Bestimmte Straßen, Straßenzüge oder ganze Stadtteile und Ortschaften. Die Veröffentlichung der Informationen erfolgt in Form von Bodenrichtwertkarten oder Bodenrichtwerttabellen. Dort sind die jeweils gültigen Bodenrichtwerte je Quadratmeter Grundstücksfläche eingetragen.