Eine der schwierigsten Entscheidungen im Leben lautet wohl: Bauen oder mieten – lohnt sich das Eigenheim noch? Jedoch stellt für viele Menschen ein eigenes Haus einen Lebenstraum dar: Eine Studie eines Marktforschungsinstituts ergab, dass 81 Prozent der Deutschen gern in einem Eigenheim leben würden. Niedrige Zinsen machen einen Baukredit derzeit auch recht günstig. Ob es sich wirklich lohnt, sämtliche Ersparnisse in eine eigene Immobilie anzulegen, oder man lieber ein Leben lang zur Miete wohnt, ist letztlich eine individuelle Frage.
Miete oder Eigentumswohnung
In den Ballungsgebieten schien die Antwort eher „Miete“ zu sein. Die Immobilienpreise in deutschen Großstädten stiegen höher und höher, während die Mieten im Vergleich weniger stark anzogen. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass Eigentum heute in Großstädten nicht viel zu teuer ist. Der Unterschied zwischen Wohnnutzerkosten und Mietkosten fällt sogar in der Höhe von 32,7 Prozent zugunsten des Eigentums aus. Anders ausgedrückt: Kaufen ist auch in der Stadt günstiger als Mieten.
Mieten, bauen oder kaufen
Inwieweit es die bessere Alternative ist, ein Haus zu mieten, zu bauen oder eines zu kaufen, hängt von den individuellen Lebensumständen ab. Mieter einer Immobilie haben den Vorteil, flexibel bei der Wahl des Wohnortes zu sein und sie müssen sich nicht um die Instandhaltung eines Hauses kümmern. Die Erneuerung eines Dachs oder einer Heizung kann für den Eigentümer einer Immobilie teuer werden. Ein bereits bestehendes Haus zu kaufen ist für viele auch eine bessere Alternative als ein bis zwei Jahre in die Planung und den Bau eines Eigenheims zu investieren. Außerdem fallen beim Bau eines Hauses auch Grunderwerbssteuer und andere Finanzierungskosten bis zu 12 Prozent des Hausbaupreises an, die im Falle eines Wiederverkaufs der Immobilie verloren gehen. Für einen Hausbau empfehlen sich 20 bis 35 Prozent Eigenkapital für einen sinnvollen Finanzierungsplan. Und die Nebenkosten (Grundsteuer, Versicherungen) für ein Eigenheim können monatlich um mindestens 100 Euro höher liegen als bei einem Mietobjekt.
Dennoch sind auf lange Sicht Eigenheime, egal ob gekauft oder gebaut, günstiger als eine Mietwohnung. Sicherheit und Berechenbarkeit bleiben die Vorteile beim Bauen oder Kaufen. Mit einer langfristigen Finanzierung bleiben die Kosten konstant, die Mieten hingegen steigen ständig. Eine Eigentumswohnung oder ein Haus sind mittlerweile auch keine Entscheidungen fürs Leben mehr. Es fällt Menschen leichter, die langjährig bewohnten Häuser mit Garten auf dem freien Markt zu verkaufen. Bei einem Hauskauf sollte man auf dessen Energieeffizienz und dessen Lage achten. Bei der Entscheidung „Haus bauen oder kaufen“ kann auch ein Sachverständiger nützliche Ratschläge erteilen.
Bauen oder Mieten: Die Vorteile
Die grundsätzlichen Vorteile eines Eigenheims sind
- Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit
- Sicherheit
- Platz und Freiraum für die Familie
- Geldanlage für das Alter
- Berechenbarkeit der Kosten für die Finanzierung
- Berechenbarkeit der Kosten für Instandhaltung, Reparaturen und Modernisierungen: Eine entsprechende Rücklage monatlich etwa 50 Cent pro Quadratmeter ausmachen.
Die Vorteile beim Mieten sind
- hohe Flexibilität
- persönliche Unabhängigkeit
- wenig Verantwortung für Pflege und Instandhaltung
- geringere Nebenkosten
Bauen oder Mieten: Die Nachteile
Die Nachteile eines Eigenheims:
- rund 20 bis 30 Prozent teurer durch Finanzierungsnebenkosten
- Ortsgebundenheit
- Verantwortung für Pflege und Instandhaltung
- höhere Nebenkosten
Die Nachteile beim Mieten:
- steigende Mieten und geringere Berechenbarkeit der Kosten
- eingeschränkte Gestaltungsfreiheit des Wohnraums durch Abhängigkeit vom Vermieter
- Instandhaltung und Pflege wird in der Regel von der Hausverwaltung übernommen
- Nebenkosten werden teilweise auf alle Mieter umgelegt