Ein perfektes Badezimmer benötigt einige Überlegungen und Planung, gibt es doch so viele Varianten zur Gestaltung. Mehr Bewegungsfreiheit, mehr Stauraum, mehr Extras für Styling und Wellness, luxuriösere Ausstattung, so gut wie alles ist möglich. Hier geben wir Ihnen 10 Tipps für Ihre Badplanung.
1 Die Badgröße ist entscheidend
Ob großes oder kleines Badezimmer, es gibt auch für ein kleines Bad mit 6 bis 10 Quadratmetern viele Gestaltungsmöglichkeiten. Diese konzentrieren sich auf Dusche oder Wanne.
Bei mehr als 10 Quadratmetern können Sie leichter Wellness-Elemente wie etwa eine Sauna oder Teilwände in Ihre Badplanung mit einbeziehen.
Für diese Planung sollten Sie die Abstände zwischen Objekten für optimale Bewegungsfreiheit beachten:
- mindestens 55, idealerweise 105 Zentimeter zwischen Wanne und Wand
- bei Toiletten seitlich 20 Zentimeter, davor 120-135 Zentimeter
- mindestens 75, idealerweise 100-145 Zentimeter vor Waschtischen, 20 Zentimeter an den Seiten zu anderen Objekten
- 100 Zentimeter vor Duschen
2 Wanne oder Dusche
Bei einem kleinen Badezimmer sind bodengleiche durchgehend geflieste Duschen eine Möglichkeit, es größer wirken zu lassen. Es gibt auch asymmetrische Raumsparwannen speziell für kleine Badezimmer.
Dusch-Wannen sind ebenfalls ein Kompromiss, wenn es an Platz fehlt.
Bei einem Badezimmer über 10 Quadratmeter lassen sich sowohl Wanne als auch Dusche einbauen, was beispielsweise für ein Familienbad nützlich ist.
Beliebt sind Walk-In-Duschen, die nicht nur toll aussehen, sondern auch viel Komfort bieten. Hier lässt sich auch eine größere Regendusche einbauen.
Für viele ist eine freistehende Badewanne ein Muss für ein Badezimmer zum Wohlfühlen.
3 Die richtigen Badezimmerböden wählen
Kleine Bäder wirken größer, wenn sowohl für den Boden als auch für die Wände ein ähnlicher Belag verwendet wird. Helle Farben, große Spiegel und schmale Fliesenfugen lassen ein Badezimmer zusätzlich größer erscheinen. Fliesen sind die natürliche Wahl für die Böden in einem Badezimmer. Das Material ist robust, pflegeleicht, wasserresistent und es gibt viele unterschiedliche Designs für jeden Geschmack. Beschichtungen wirken rutschhemmend oder lassen Wasser leichter abperlen.
Kunststoffböden aus Vinyl sind eine leicht selbst zu verlegende Variante in vielen schönen Designs. Vinyl wirkt überdies geräuschhemmend.
Echtholz im Bad ist eine weitere Möglichkeit, wobei nur bestimmte Pflegehinweise befolgt werden müssen: keine stehende Nässe und möglichst trocken wischen.
4 Stauraum und Farben sind wichtig
Knallfarben und Muster lassen auch einen kleinen Raum wirken, da sie von eventuellen Schwachpunkten ablenken. Alte Fliesen lassen sich beispielsweise mit wasserabweisenden Folien optisch aufwerten. Sie können damit große Flächen umgestalten oder einfach nur gezielt Akzente setzen. Farben lassen sich nicht nur durch Boden- und Wandfliesen, sondern auch durch Stauraum-Einrichtungen und Accessoirs einbringen.
Badeschränke oder Regale sind unerlässlich, um die nötigen Badutensilien zu verstauen. Für Handtücher, Kosmetik und andere Dinge des täglichen Bedarfs genügen zum Beispiel offene Wandregale oder Wandnischen in oder über Vorwandelementen. Wandboxen zum Aufhängen oder Aufstellen sind eine einfache und formschöne Variante. Hochschränke mit Apothekerauszug an der Wand sind besonders praktisch. Schränken unter dem Waschbecken sind besonders vorteilhaft in kleinen Räumen, da sie für mehr Platz an der Wand sorgen. Wer jedoch lieber das Bad schnell und einfach putzen möchte, sollte auf Waschbeckenunterschränke verzichten und eher zu Wandhänge-Elementen greifen.
5 Beleuchtung
Besonders im Bad ist eine Mischung aus Basis-, Funktions- und Stimmungslicht wichtig. Moderne Beleuchtungssysteme bieten auch für das Bad eine Reihe von Möglichkeiten. Bunte Lichter in der Dusche, Spots oder Dimm-Kombinationen sind einer einfachen statischen Lichtquelle vorzuziehen. Eine Kombination aus indirekten Lichtquellen, die nicht blenden, und direktem Licht von der Decke machen aus jedem Bad eine Wohlfühlzone. Zusätzlich zu den Deckenleuchten oder Einbauleuchten als allgemeine Lichtquelle lassen sich Wandleuchten, Spots und Strahler sowie indirekte Lichtquellen an Spiegel, Waschtisch oder Wanne einbauen. Es gibt Duschköpfe mit LED Lichtern und Disco-Effekt sowie Smarte Steuerungen für individuelle Lichtszenarien.
6 Armaturen und Fugen
Stilvolle Armaturen können schnell auch einem kleinen Bad eine besondere Note verleihen. Kombiniert mit farbigen Akzenten oder Accessoirs sieht auch ein kleines Badezimmer schick aus. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Verfugung bei den Badezimmereinrichtungen. Die üblichen Silikonfugen haben den Nachteil, mit der Zeit spröde zu werden, sich zu verfärben oder sogar zu schimmeln. Sie bedürfen daher besonderer Pflege und müssen regelmäßig erneuert werden. Die Überfliesung der Ränder bei Duschen oder Badewannen auf der Wandseite ist eine formschöne Methode, welche außerdem hygienischer und auf längere Sicht wartungsfrei ist.
7 Pflegeleichte Sanitäreinrichtung
Unterputz statt Aufputz: Verbaute Spülkästen, Armaturen oder Spiegelschränke sehen nicht nur besser aus, sie lassen sich auch leichter und schneller reinigen. Je geradliniger die Badezimmereinrichtung, desto weniger Aufwand bei der Badreinigung. Das gilt auch für Push-To-Open-Möbel ohne Griffe oder Griffleisten und spülrandlose WCs. Hier sind an der Wand befestigte Modelle den am Boden stehenden vorzuziehen. Es gibt auch abnehmbare WC-Deckel, welche die Reinigung erleichtern. Speziell beschichtete Glas- und Keramikoberflächen mit Lotuseffekt lassen Kalk und Schmutz leichter abperlen.
8 Lüftung
Eine entsprechende Lüftung im Bad sollte dazugehören, zumal es nicht in jedem Badezimmer auch ein Fenster zum Lüften gibt. Vielfach sorgt die Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung auch für die Durchlüftung des Badezimmers. Eine Hygrometerschaltung an der elektrischen Lüftung sorgt für die Messung der Feuchtigkeit. Das bedeutet, die Lüftung läuft nur so lange, bis es feuchte Luft zum Absaugen gibt.
Moderne WC Anlagen kommen mit einem Lüftungsmodul direkt in der Keramik, um Gerüche zu absorbieren.
9 Ergonomische Einrichtung
Waschbecken und andere Sanitäranlagen in ergonomisch korrekter Höhe sind nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Gibt es genug Platz und Familienmitglieder mit stark unterschiedlichen Körpergrößen, ist die Montage mehrerer Becken in unterschiedlichen Höhen eine Möglichkeit. Eine Alternative – etwa für Kinder – sind Bad-Tritthocker. Ansonsten lässt sich die ideale Höhe als der Durchschnitt der Körpergrößen berechnen. WC-Muscheln haben üblicherweise eine Standard-Sitzhöhe von 40 Zentimetern.
10 Accessoires
Mit Accessoires im Bad lässt sich Farbe einbringen und Wohlfühlstimmung erzeugen. Die richtigen Textilien setzen bereits Akzente, wie etwa weiche bunte Badematten oder flauschige Duschtücher. Die richtige Wahl der Badmöbel, wie etwa Regale oder Sitzgelegenheiten aus Naturprodukten (Holz, Bambus), schafft bereits Ambiente. Weitere Anregungen der Sinne wie durch exotische Flüssigkeitsbehälter, duftende Kerzen oder Pflanzen setzen eine persönliche Note und erzeugen ebenfalls eine angenehme Atmosphäre.