Hornissennester am Haus entfernen – so gehts

Hornissennester am Haus entfernen - so gehts

Befindet sich ein Hornissennest auf dem Grundstück oder gar im Haus, kann das die Anwohner durchaus beunruhigen. Hornissen stehen in Deutschland ebenso wie Bienen und Hummeln unter Naturschutz. Hornissennester am Haus darf man nicht einfach entfernen oder gar zerstören. Dem Hornissenschwarm darf man auch nicht nach dem Leben trachten: es ist verboten, Hornissen zu töten, zu jagen oder zu verletzen. Bei einer Zuwiderhandlung drohen hohe Geldstrafen bis zu 50.000 Euro. Überdies ist eine eigenmächtige Beseitigung eines Hornissennests nicht nur streng verboten, sondern auch gefährlich. Es gibt jedoch Möglichkeiten, mit einem Hornissennest umzugehen, ohne die Gesundheit der Hausbewohner zu gefährden.

Hornissen sind Nutztiere

Hornissen sind ebenso wie Bienen und Hummeln äußerst nützlich: Als Ökopolizei sorgen sie für ein natürliches Gleichgewicht unter Insektenbeständen. Ein Hornissenvolk benötigt etwa 500 Gramm Insekten als tägliche Nahrung. Zur beliebten Beute zählen beispielsweise Schädlinge wie Stechmücken, Bremsen, die Raupen des Eichenwicklers, Fliegen, Spinnen, Motten und Wespen. Das bedeutet, die Anwesenheit eines Hornissennests im Garten oder im Haus ist keine Katastrophe, im Gegenteil: Sie dezimieren die Zahl der Pflanzenschädlinge im Garten und rund ums Haus. Hornissen sind im Vergleich zu Wespen sehr friedfertig und greifen nur in unmittelbarer Nestumgebung an, wenn sie sich bedroht fühlen.

Das Hornissennest

Ein Hornissennest erkennt man an der bräunlichen papierähnlichen Außenhaut, eine zerkaute und eingespeichelte Masse aus verwitterten Holzfasern mit einer Öffnung unten. Üblicherweise hat ein Hornissenschwarm keinerlei Interesse an menschlichen Behausungen. Jedoch nisten sich Hornissen unter Umständen in der Nähe von Menschen ein, wenn Jungköniginnen nach dem Winter keinen geeigneten Nistplatz in der Natur finden. Dann bauen sie ihr Nest an Bäumen und Sträuchern oder in Scheunen und Dachböden, und das auch immer gut sichtbar.

Was tun bei Hornissen im Haus?

  • Grundsätzlich kann man problemlos mit Hornissen leben, da die Tiere sich ausschließlich von anderen Insekten, Baum- und Pflanzensäften und Fallobst ernähren. Eine Belästigung beim Picknick oder am Frühstückstisch – wie bei Wespen – ist also höchst unwahrscheinlich.
  • Ein Hornissenstaat lebt nur sechs Monate zwischen Mai und Anfang November, dann sterben die Tiere. Lediglich die Jungköniginnen verlassen das alte Nest und halten in einem Unterschlupf Winterschlaf. Die Chancen stehen dann gut, dass sich die Jungkönigin im nächsten Mai einen anderen Nistplatz in der Natur sucht.
  • Sollte es aus bestimmten Gründen unabdinglich sein, Hornissennester am Haus entfernen zu lassen, muss dafür ein Experte her. Nur ein Fachmann mit Genehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde darf mit der Umsiedelung betraut werden. Eine derartige Umsiedelung übernehmen Feuerwehr, Kammerjäger oder örtliche Imker.
  • Häufig ist eine Umsiedelung nicht nötig und es genügt, dass ein Fachmann Absicherungen wie Sichtblenden, Flugumleitungen und Fliegendraht-Käfige anbringt. Auf diese Weise vermeiden Mensch und Hornisse den engeren Kontakt.

Selbsthilfemaßnahmen

Wer ein Hornissennest einfach vor Ort im Garten oder Haus belassen will, kann selbst einige Vorsichtsmaßnahmen treffen.

  • Keine heftigen Bewegungen oder starke Erschütterungen am Nistplatz, daher Abstand beim Rasenmähen von vier bis fünf Metern einhalten
  • keine hektischen Gesten in der Nähe der Tiere
  • Fliegengitter an den Fenstern halten Fluginsekten von der Wohnung fern
  • Keine Berührung, Manipulation oder Behinderung des Nests oder des Fluglochs, keine Behinderung der Flugbahn
  • Nicht barfuß durch den Garten laufen, wenn dort Fallobst liegt.
Über Andreas Kirchner 480 Artikel
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